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Wirtschaftsfaktor Biodiversität: Ohne Bienen drohen herbe Verluste in der europäischen Landwirtschaft

Unterlassene Investitionen in den Artenschutz führen zu sinkender Bestäubungstätigkeit und Verlusten in der Landwirtschaft und nachgelagerten Branchen.

  • Unterlassene Investitionen in den Artenschutz führen zu sinkender Bestäubungstätigkeit und Verlusten in der Landwirtschaft und nachgelagerten Branchen
  • Ohne Bestäubung wird es teuer: Ein Ausfall allein nur im eigenen Land könnte zum Beispiel in den USA zu jährlichen Verlusten von 28 Mrd. USD führen, in Deutschland zu 3 Mrd. USD.
  • In Österreich ist vor allem der hohe Bodenverbrauch ein Problem, der den Lebensraum für Insekten stetig dezimiert.
  • Großes Potential für grüne Investments: Bis 2030 liegt die weltweite Finanzierungslücke zum Stoppen der Biodiversitätsverluste bei schätzungsweise 711 Milliarden US-Dollar pro Jahr

Wien – 07.03.2023 Biodiversität spielt nicht nur für die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle, sondern auch für den Finanzsektor. Schließlich hängt mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft von einem intakten Ökosystem ab. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Bestäubungstätigkeit durch Insekten. Lässt diese nach, drohen wirtschaftliche Verluste und Nahrungsmittelengpässe. Das Potential für grüne Investitionen zum Schutz der biologischen Vielfalt ist groß. Eine Studie des Kreditversicherers Acredia gemeinsam mit Allianz Trade schätzt den jährlichen Finanzierungsbedarf zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt bis 2030 auf 711 Mrd. USD.

Ohne Bienen wird es teuer: Europas Landwirtschaft drohen erhebliche Einbußen

„Insekten, insbesondere Bienen, spielen eine Hauptrolle für die Biodiversität“, sagt Gudrun Meierschitz, Vorständin bei Acredia. „Ein Verlust von nur -20 Prozent bei der Bestäubungstätigkeit würde die landwirtschaftliche Produktion um -1,3 Prozent reduzieren. Ein vollständiger Wegfall der Bestäubung würde die Landwirtschaft noch viel härter treffen und sich entsprechend negativ auf die gesamte Wirtschaft auswirken.“

 

Bei einem vollständigen Ausfall der Bestäubung reicht die Bandbreite des erwarteten Rückgangs der landwirtschaftlichen Produktion von 2 Prozent im Vereinigten Königreich bis 7,9 Prozent in Belgien. Deutschland (3 %) und Frankreich (3,4 %) liegen eher am unteren, Spanien (6 %), die USA (6,1 %) und Italien (6,3 %) eher am oberen Rand.

 

In Österreich betrug der Gesamtwert der pflanzlichen Produktion im Jahr 2021 rund 4 Mrd. Euro laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft. „Ein Rückgang oder gar Ausfall der Bestäubungstätigkeit würde auch hierzulande zu hohen Verlusten führen. Besonders kritisch ist der Bodenverbrauch zu sehen, der zunehmend den Lebensraum der Insekten einschränkt“, so Meierschitz.

 

Auch nachgelagerte Bereiche wie verarbeitete Lebensmittel, Lebensmitteldienstleistungen sowie die Getränke- und Tabakindustrie, die stark von landwirtschaftlichen Produkten abhängen, wären betroffen. Die Studie schätzt, dass in der Folge das jährliche Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent in Deutschland und in den USA, um 0,2 Prozent in Frankreich und Belgien beziehungsweise 0,3 Prozent in Italien und Frankreich zurückgehen dürfte. Am geringsten wäre Großbritannien mit einem Rückgang von 0,04 % betroffen.

Grüne Investitionen bieten Chance, den Verlust der Biodiversität zu stoppen

„Grüne Investitionen sind definitiv ein Gewinn für Finanzinvestoren. Das liegt auf der Hand, denn mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft ist auf ein gut funktionierendes Ökosystem angewiesen“, sagt Meierschitz. Die vorliegende Studie geht davon aus, dass der Finanzierungsbedarf zur Wiederherstellung der Biodiversität bis 2030 bei rund 711 Mrd. USD pro Jahr liegt. Meierschitz sieht darin eine große Chance für die Finanzbranche: „Banken und Investoren haben einen wesentlichen Einfluss darauf, wohin die Gelder fließen. Überlegungen zu Klima und Biodiversität müssen daher in die Entscheidungsfindung miteinfließen.“

 

Die vollständige Studie in Englisch finden Sie hier (PDF)

 

Zum Herunterladen:

Foto Gudrun Meierschitz, Vorständin bei Acredia Versicherung AG

 

Rückfragehinweis:

Sabine Stepanek, Pressekontakt Acredia Versicherung AG
Tel.: +43 (0)5 01 02-2151, E-Mail: sabine.stepanek@acredia.at

Susanne Wegscheider, Agentur com_unit

Mobil: +43 664 280 16 18, E-Mail: susanne.wegscheider@comunit.at

Über die Acredia-Gruppe

Acredia ist mit einem Marktanteil von über 50 % und einem Gesamtobligo von mehr als 29 Milliarden Euro Österreichs führende Kreditversicherung und schützt offene Forderungen im In- und Ausland. Acredia ist ein Tochterunternehmen der Oesterreichischen Kontrollbank AG und Allianz Trade. Der Umsatz der Acredia-Gruppe beträgt insgesamt 83,5 Millionen Euro. Acredia hat sich für das Gütesiegel „equalitA“ des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort qualifiziert und zählt damit zu Österreichs Unternehmen, die innerbetriebliche Frauenförderung aktiv leben. www.acredia.at