Gudrun Meierschitz

Acredia: Österreich auf dem Inflationsgipfel der deutschsprachigen Länder

Teuerung in Österreich im Mai viermal so hoch wie in der Schweiz. Gefühlte Inflation liegt noch höher.

Wien, 19. Juni 2023 – Mit 9,0 Prozent hat Österreich im Mai die höchste Inflationsrate im deutschsprachigen Raum. Deutschland lag mit 6,1 Prozent wesentlich darunter und die Schweiz ist mit 2,2 Prozent eine Insel der Geldstabilität. Woher kommt dieser große Unterschied bei der Teuerung in der DACH Region? Eine aktuelle Analyse von Kreditversicherer Acredia und Allianz Trade hat die Gründe dafür untersucht und sich auch mit der Frage beschäftigt, warum sich die Inflation höher anfühlt, als sie tatsächlich ist.

Österreich mit höchster Inflation im DACH Raum

Dass Österreich eine höhere Inflation hat als die Nachbarn in Deutschland und der Schweiz, ist keineswegs neu. Allerdings ist der Abstand derzeit höher als in den letzten Jahrzehnten. „Ein Grund für den Unterschied in der Inflation liegt in den unterschiedlichen Warenkörben“, erklärt Gudrun Meierschitz, Vorständin bei Acredia, Österreichs führender Kreditversicherung. „Österreich hat einen starken Tourismussektor, in dem Investitionen in höherer Qualität in letzter Zeit zu einem starken Preisanstieg geführt haben. Da der Tourismussektor im Warenkorb in Österreich fast dreimal so viel Gewicht hat wie in Deutschland, führt das zu einer höheren Inflationsrate.“ Ein weiterer Unterschied besteht bei den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. In Deutschland hatten Tank-Rabatt, 9-Euro bzw. jetzt 49-Euro-Öffi-Ticket eine inflationsdämpfende Wirkung. In Österreich stiegen hingegen nach Ende der wesentlich stärkeren und längeren Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie die Preise im Anschluss besonders stark.

Die Schweiz hingegen profitiert vom starken Schweizer Franken, der die Inflation über die Importpreise und die unterschiedliche Konsumstruktur aufgrund des höheren Einkommensniveaus dämpft.

Große Unterschiede in der Inflationsrate in Europa

Auch in anderen europäischen Ländern klaffen die Teuerungsraten weit auseinander. Während die durchschnittliche Inflationsrate in Europa im Mai bei 5,5 Prozent lag, betrug die Teuerungsrate etwa in Griechenland 2,8 Prozent, in Polen 13,0 Prozent und in Ungarn sogar 21,5 Prozent.

„Schlüsselfaktoren für die Länderunterschiede in der Inflation sind die geografische Nähe zu Russland, die Abhängigkeit von Energie- und Lebensmittelimporten, staatliche Eingriffe zur Senkung einzelner Preise und die Stärke der jeweiligen Währung“, sagt Meierschitz.

Inflation fühlt sich höher an, als sie tatsächlich ist

Es gibt aber nicht nur Unterschiede zwischen den Ländern, sondern auch einen Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Inflation. Die Gründe dafür sind vielfältig. „Konsumenten achten zum Beispiel stärker auf Preisänderungen bei Produkten, die sie häufig kaufen wie Lebensmittel, Getränke oder Kraftstoff“, so Meierschitz. „Wenn diese Preise überdurchschnittlich steigen, empfinden die Menschen die Teuerung als wesentlich höher.“ Aber auch psychologische Aspekte, demografische und regionale Unterschiede und individuelles Konsumverhalten verzerren die Wahrnehmung.

In Österreich ist die gefühlte Inflation doppelt so hoch, als die tatsächliche. Sie lag im 2. Quartal 2023 bei 19,5 Prozent* und damit 10,5 Prozentpunkte (pp) höher als die tatsächliche Teuerungsrate. „Der Unterschied zwischen gefühlter und realer Teuerung spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle“, so Meierschitz weiter, „denn die gefühlte Inflation beeinflusst das Handeln der Konsumenten und hat zum Beispiel Auswirkungen auf das Kaufverhalten.“

Quelle: Refinitiv Datastream

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Zum Herunterladen: Gudrun Meierschitz

Vorständin bei Acredia Versicherung AG

Rückfragehinweis:

Sabine Stepanek, Pressekontakt Acredia Versicherung AG

Tel.: +43 (0)5 01 02-2151, E-Mail: sabine.stepanek@acredia.at
 

Susanne Wegscheider, Agentur com_unit

Mobil: +43 664 280 16 18, E-Mail: susanne.wegscheider@comunit.at

Über die Acredia-Gruppe

Acredia ist Österreichs führende Kreditversicherung und schützt offene Forderungen im In- und Ausland im Gesamtwert von fast 33 Milliarden Euro. Acredia ist ein Tochterunternehmen von Oesterreichische Kontrollbank AG und Allianz Trade, des Weltmarktführers bei Kreditversicherungen. 2022 betrug der Umsatz der Acredia-Gruppe insgesamt 97,6 Millionen Euro.

Acredia hat sich im Rahmen des United Nations Global Compact freiwillig verpflichtet, Strategie und Geschäftstätigkeit an den universellen Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung auszurichten und Maßnahmen zu ergreifen, um gesellschaftliche Ziele voranzubringen. www.acredia.at

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