Wenn man über ESG spricht, dann denkt man wahrscheinlich zuerst an Umweltthemen wie Abfallvermeidung, Energieverbrauch, Kreislaufwirtschaft und so weiter. Dabei ist das Themenfeld viel komplexer und reicht von Arbeitsbedingungen über Diversität und Gleichberechtigung bis hin zu Anti-Korruption, Transparenz und Geschäftsethik. Was kann unser Unternehmen davon beeinflussen? Wie wirkt sich unsere Geschäftstätigkeit auf die einzelnen Bereiche aus? Um das herauszufinden, braucht es eine Wesentlichkeitsanalyse mit allen Stakeholdern.
Doppelte Wesentlichkeit: Einwirkungen und Auswirkungen analysieren
Der Klimawandel hat Einwirkungen auf Unternehmen, zum Beispiel wenn ein Standort von Hochwasser betroffen ist. Gleichzeitig hat die Geschäftstätigkeit Auswirkungen auf den Klimawandel, zum Beispiel durch Bodenversiegelung. Das ist das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit.
Unternehmen analysieren also einerseits die Einwirkungen von ESG-Themen auf ihr Geschäft und andererseits die Auswirkungen, die es selbst verursacht. Dazu werden verschiedene Stakeholder-Gruppen wie Mitarbeitende, Investoren, Kundinnen und Kunden, Geschäftspartner und so weiter befragt. Ziel ist, sich auf die ESG-Themen zu fokussieren, wo das Unternehmen den größten Hebel hat und die von den Stakeholdern als relevant eingestuft werden.
Start mit Interner Wesentlichkeitsanalyse
Wir starten mit einer internen Wesentlichkeitsanalyse, das heißt wir befragen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu haben wir uns zuerst mit befreundeten Unternehmen ausgetauscht, die hier bereits Erfahrung hatten.
Als Basis für den Fragebogen haben wir die European Sustainability Reproting Standard (ESRS) genommen. Da wir noch nicht reportpflichtig sind, haben wir nicht alle Themenfeldern aufgenommen, sondern eine für uns relevante Vorauswahl getroffen und freiwillige Zusatzthemen integriert.
Die Mitarbeitenden konnten unter anderem die folgenden Schlüsselthemen nach der subjektiven Wichtigkeit bewerten (Schulnotensystem):
E | S | G |
Klimawandel | Arbeitsbedingungen | Gleichberechtigung |
Energie | Diversität | Digitalisierung |
Kreislaufwirtschaft | Gleichberechtigung | Datensicherheit |
Neben den spezifischen Fragen zu ESG haben wir noch den aktuellen Wissensstand über ESG abgefragt und eine Bewertung unserer bisherigen Aktivitäten eingebaut. Die Befragung dauerte ca. 5 Minuten und fand online statt.
Im November: Ergebnisse der internen Wesentlichkeitsanalyse